Herbert Jahn

Herbert Jahn wurde 1939 im heutigen Tschechien geboren.
Er absolvierte eine Ausbildung als Maler und Anstreicher für Jugendliche, die keine Lehrstellen bekamen. 1954 wurde er in der Glasfachschule in Zwiesel im Bayerischen Wald angenommen und lernte dort Glasmalerei und Glasgestaltung. Hier wurden die Grundlagen für Herbert Jahns ausgesprochen feine und exakte Arbeitsweise gelegt.
1957 begann er das Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seine Studien umfassten u.a. die Fächer Textilentwurf, Grafik, Schrift, Aktzeichnen. Er studierte insgesamt 12 Semester und war Preisträger beim Internationalen Teppichdesign-Wettbewerb London.
Neben dem breiten Fächer technischer Fertigkeiten, konnte Herbert Jahn sich hier auch mit den unterschiedlichsten künstlerischen Aspekten auseinandersetzen. Ein gutes Beispiel geben die erhaltenen Karrikaturen und Bilder aus der Studienzeit, die im Bildarchiv zu sehen sind.
Bereits während des Studiums erhielt Herbert Jahn einen der begehrten Plätze als Werkstudent im Grafischen Atelier des Deutschen Museums. Nach seinem Studium arbeitete er dort als Angestellter weiter. Anschließend gewann Herbert Jahn den Wettbewerb für das Gesamtkonzept und die -gestaltung des Öffentlichen Nahverkehrs bei der Internationalen Verkehrsausstellung München.

Ab 1965 war Herbert Jahn freiberuflich tätig. Er arbeitete u.a. als Bühnenbildner und Plakatmaler für verschiedene Münchner Theater, sowie als Fassadengestalter beim Oktoberfest.1967 zog er nach Stuttgart. Dort arbeitete als Grafiker und Karikaturist bei DVA "Bild der Wissenschaft", sowie bei der IWZ-Illustrierten Wochenzeitung (grafische Gestaltung und Layout). Studienreisen führten ihn bereits in den frühen Sechziger Jahren in verschiedene Europäische Länder. Mit wenigen Strichen ist er in der Lage, Persönlichkeit von Menschen und Architektur zu charakterisieren. ein gutes Beispiel dafür bietet die Bilderserie der Studienfahrt nach Südfrankrech 1963.
Von 1978 an gestaltete er Buch- und Zeitschriften-Illustrationen, und übernahm die Gestaltung von Studienbriefen und Illustrationen beim Deutschen Institut für Fernstudien Tübingen (DIFF). Jahn entwickelte einheitliche Firmenpräsentationen (CI), z.B. für die Westend-Apotheke in Stuttgart. Für Secem, Kairo, einem ökologischen Entwicklungsprojekt in der Wüste, entwarf er Tee-Verpackungen in arabischer Sprache. Eine Studienfahrt führte ihn 1979 nach Santorin.

Eine Vielzahl von Studienreisen führten Herbert Jahn u. a. nach Griechenland, Frankreich, Kroatien und Spanien. Viele dieser Reisen sind ebenfalls in unserem Bildarchiv dokumentiert. Herauszuheben ist dabei ein mehrmonatiger Aufenthalt in Mexiko, bei dem hervorragende Arbeitsbeispiele zustande kamen. Zahlreiche Aufenthalte in der Ostschweiz, im Jura und im Tessin führten zu weiteren bestechenden und in ihrer Genauigkeit einzigartigen Arbeiten. Eine seiner letzten Serie vor seiner schweren Krankheit, waren Bilder aus der Ostschweiz und des Hotels Alpenblick der Familie Michael und Regula Streule-Fässler, mit der er befreundet ist. Hier ist die Abbildung des Hotels zu sehen. Nach mehrjähriger zeichnerischer Pause entstanden seine neuesten Bilder erst in diesem Jahr auf der Insel Mallorca.